Die deutsche Notfallversorgung besteht aus ganz vielen Systemen, die nicht miteinander vernetzt sind. Medizinische Daten werden nicht standardisiert erfasst und schon gar nicht ausgetauscht. Das Ergebnis: Wenn du die 112 anrufst, kann nur ein Notfallrettungsmittel geschickt werden, weil die Leitstelle auf keine weiteren Hilfeleistungsangebote zugreifen kann. Hinzu kommt: Deutschland steht immer am Beginn der Einführung einer digitalen Patientenakte für alle. In anderen Ländern kann der Rettungsdienst schon lange auf Gesundheitsdaten, wie z. B. Medikation, zugreifen. Dadurch kann sich auch die Notrufbearbeitungszeit reduzieren und eine telefonische Patientensteuerung wird effektiver.
Medizinische Patientendaten müssen einheitlich erfasst und ausgewertet werden, vom Notfallereignis bis zur Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Leitstellen müssen auf so viele Daten wie möglich zugreifen dürfen, um die Notfallsituation bestmöglich einschätzen zu können. Zusammen mit der zentralen Steuerung von Patientinnen und Patienten wird das Notfallsystem so viel wirksamer. Kooperationen retten Leben.
Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung. Alles, was in einem medizinischen Notfall hilft, Einsatzkräften schnell fundierte und qualifizierte Informationen des Patienten zugänglich zu machen, verbessert die akute Notfallversorgung und kann entscheidend zur Rettung von Menschenleben beitragen.