Der Unterschied zwischen einem Telearzt und einem Telenotarzt liegt vor allem in ihrem Einsatzbereich, ihrer Qualifikation und ihrer spezifischen Funktion innerhalb der telemedizinischen Versorgung.
Ein Telearzt ist ein Arzt, der medizinische Beratungen, Diagnosen und Behandlungspläne über digitale Technologien wie Videoanrufe, Telefonate oder Online-Messaging anbietet.
Diese Form der medizinischen Betreuung kann für eine Vielzahl von Situationen genutzt werden, von allgemeinen Gesundheitsfragen bis hin zu spezifischeren medizinischen Bedingungen.
Der Telearzt ermöglicht es Patienten, medizinischen Rat einzuholen, ohne physisch in eine Praxis oder ein Krankenhaus gehen zu müssen. Dies ist besonders vorteilhaft für Patienten in abgelegenen oder unterversorgten Gebieten, Menschen mit eingeschränkter Mobilität, oder in Situationen, in denen der Zugang zur medizinischen Versorgung durch äußere Umstände wie etwa eine Pandemie eingeschränkt ist.
Ein Telenotarzt ist spezialisiert auf die Notfallmedizin und unterstützt das medizinische Personal vor Ort (z.B. in Rettungswagen oder Notaufnahmen) bei der Behandlung von Notfallpatienten durch telemedizinische Mittel.
Der Telenotarzt kann mittels Videoübertragung in Echtzeit Einblick in die Situation erhalten, das vor Ort anwesende Personal beraten, Diagnose- und Behandlungsempfehlungen geben und bei der Entscheidungsfindung unterstützen, bevor der Patient in ein Krankenhaus eingeliefert wird. Dieses Vorgehen kann besonders in kritischen und lebensbedrohlichen Situationen wertvoll sein, da es die Qualität der Erstversorgung verbessern und die Überlebenschancen des Patienten erhöhen kann.
Ein Telenotarzt-System steht am Einsatzort zur Beratung zur Verfügung. Es gibt keine abschließende Indikationsliste, wann ein Telenotarzt zugezogen werden soll. Aus der bisherigen Erfahrung der unterschiedlichen Pilotprojekte lassen sich jedoch einige Schwerpunkte in der Anwendung erkennen:
Hierbei handelt es sich bei weitem um keine abschließende Aufzählung, auch bei einer komplexen Patientengeschichte, unklare Wechselwirkungen von Dauermedikationen oder unklarem Zielkrankenhaus und medizinischen Fachfragen und Problemstellungen im Einsatzablauf ist ein Telenotarzt mehr als hilfreich. Er ist ein integraler Bestandteil des Notfallrettungssystems, der mit seinem Fachwissen aus der Ferne lebensrettende Unterstützung leistet.
Kindernotfälle sind zum Glück selten und machen in Deutschland nur circa 5 Prozent der Rettungsdiensteinsätze aus. Dennoch oder gerade deswegen stellt ein Kindernotfall alle Betroffenen und auch den Rettungsdienst inklusive Notarzt vor eine große Herausforderung.
Kinder sind bei einem Notfall nicht als kleine Erwachsene zu behandeln. Die physiologischen und anatomischen Unterschiede sind umso größer je kleiner das Kind ist. Auch treten bei Kindern andere Krankheiten auf, beziehungsweise haben Krankheiten einen ganz anderen Verlauf.
Es sollte daher bundesweit sichergestellt werden, dass über die Rettungsleitstelle den Einsatzteams vor Ort rund um die Uhr ein pädiatrischer Telenotarzt mit entsprechender Qualifikation unterstützend zur Verfügung steht.
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